"Schweig, Bub!" - das Volksstück des Nürnberger Autors Fitzgerald Kusz ist, gleichwohl es sich nicht so präsentiert, ein Superlativ. Am 6. Oktober 1976 im Schauspielhaus Nürnberg uraufgeführt, stand es dort bis zur Spielzeit 2008/2009 ununterbrochen auf dem Spielplan. Die Inszenierungen dieses Bühnenbestsellers sind ungezählt; der Verlag der Autoren, in dem das Stück erschien, hat es aufgegeben, die Produktionen im Amateurbereich statistisch zu erfassen. Denn der rund 90-minütige kleinbürgerliche Wohnzimmerterror, der hier im Gewand einer Konfirmation über den Zuschauer hereinbricht, ist, obwohl in Nürnberger Dialekt geschrieben, in ganz Deutschland zuhause. In mittlerweile 13 deutsche Dialekte wurde das große Festessen mit der mehr oder weniger geliebten Verwandtschaft übersetzt. Auch Fernsehaufzeichnungen in unterschiedlichsten Dialektfärbungen gibt es reichlich.

Warum dieses Volksstück so beliebt ist, darüber lässt sich trefflich spekulieren; nahe liegend ist die These, dass sich in dieser ebenso munteren wie bissigen Komödie jedermann irgendwie wieder findet. Denn die Abgründe, die sich mit zunehmenden Alkoholgenuss in der trauten Runde auftun, sind ebenso menschlich wie allgemein gültig. Weil es einfach ein Stück Theater ist, in dem Menschen kommen, gehen, speisen, trinken, über das Wetter reden und Karten spielen. So, als ob sie auf der Bühne zuhause wären.